Starkregen – was, wenn das Wasser steigt?

Gerade der starke Niederschlag der vergangenen Wochen hat uns wieder vor Augen geführt, dass der Klimawandel auch bei uns zu spüren ist. Mit solchen Starkregenereignissen ist immer häufiger zu rechnen.
 
Um kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Entlastung der stärker durch Regenereignisse aus der letzten Zeit betroffenen Straßen zu erörtern, bat die Verwaltung Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr sowie des die Gemeinde betreuenden Ingenieurbüros BIT in der letzten Woche zu einem Termin vor Ort.
Eine Aussage insb. zu möglichen, kurzfristig umsetzbaren baulichen Maßnahmen, konnten die Vertreter der BIT-Ingenieure nur bedingt treffen. Grund hierfür ist, dass sowohl der von der Gemeinde in Auftrag gegebene Generalentwässerungsplan (GEP) als auch das Starkregenrisikomanagement (SRRM) aller Voraussicht nach erst gegen Ende des Jahres fertiggestellt werden. Um bauliche Maßnahmen im Hinblick auf das Zusammenwirken von Kanaldimension, Tiefpunkten im Netz etc. in der Gesamtschau zu betrachten und wirtschaftlich sorgfältig abwägen zu können, muss die Gemeinde bis zum Abschluss der beiden Projekte zuwarten.
Die vom Ingenieurbüro beim Termin vorgeschlagene kurzfristig mögliche Reinigung der Sinkkästen hat die Gemeindeverwaltung bereits vor einiger Zeit an die Firma Rockstroh (Bad Rappenau) vergeben. Die Arbeiten sollen bereits in der nächsten Woche beginnen.
 
Um mögliche Schäden zu verringern sowie häufige Fragen zu beantworten, nachfolgend ein paar Tipps/Infos:
 
Gibt es Warnungen vor solchen Ereignissen?
Ja, Warn-Apps wie zum Beispiel Kat-Warn oder Nina warnen, wenn Unwetterereignisse zu befürchten sind. Aber auch einige Versicherer bieten mittlerweile den Service zum Beispiel via SMS vor Unwetter zu warnen an.
 
Was kann ich tun, um den Schaden durch Wassereintritt im Haus zu minimieren?
Wenn der Kanal sich füllt, steigt auch der Wasserdruck im Kanal und drückt somit evtl. das Abwasser(!) zurück ins Haus. Das wird mittels einer Rückstausicherung/-klappe verhindert. Die Rückstauklappe sollte natürlich auch regelmäßig gewartet werden. Allein dadurch kann ein ggf. enormer Schaden verhindert werden.Um das Regenwasser abzuwehren, müssen Sie sich Ihr Haus individuell anschauen. Wo kann das Wasser rein? Kellerfenster? Türen? In sehr vielen Fällen helfen schon ein paar Säcke mit Sand und eine Plastikfolie! (Kosten je Sack ca. 1,- € + Sand). Legen Sie die Folie über die Öffnung und beschweren diese lückenlos mit den Sandsäcken. Bei Türen bietet es sich an, die Folie nicht nur direkt an der Tür anzulegen, sondern bereits einige cm vor der Tür damit zu beginnen und bis zur benötigten Höhe die Folie zu verlegen. Auf die verlegte Folie Sandsäcke legen. Alles natürlich von außen, damit drückt das kommende Wasser die Folie und die Säcke gegen die Tür und dichtet diese weitgehend ab.Der Fachhandel bietet natürlich auch noch weitere Lösungen an.Infos vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz finden Sie hier: https://www.bmuv.de/faq/welche-vorsorgemassnahmen-kann-ich-gegen-starkregen-und-hochwasser-treffen.Infos vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe finden Sie hier: https://www.bmuv.de/faq/welche-vorsorgemassnahmen-kann-ich-gegen-starkregen-und-hochwasser-treffen.
 
Wann kommt die Freiwillige Feuerwehr Hambrücken, um vollgelaufene Keller auszupumpen?
Die Feuerwehr hat kraft Gesetzes bei Bränden, öffentlichen Notständen und bei der Rettung von Menschen und Tieren aus einer lebensbedrohlichen Lage zu helfen. Diese Aufgaben sind mit absolutem Vorrang zu erledigen! Somit gibt es keine Garantie von der FFW Hambrücken, dass für die Hilfeleistung „Keller auspumpen“ ausreichend Personal und Material zur Verfügung steht – besonders bei Unwetterereignissen ist mit Unfällen, umgefallenen Bäumen oder dergleichen zu rechnen. Bis auf die Ausnahme des Notstandes wäre diese Hilfeleistung zudem kostenpflichtig.Da es grundsätzlich keine Aufgabe der Feuerwehr ist, den Keller auszupumpen (außer Notstand/Gefahr), sollte auch die Hilfe der Feuerwehr nicht eingeplant werden. Bereits eine kostengünstige Schmutzwasserpumpe oder ein Nass-Trockensauger können das Wasser schnell beseitigen sowie die Schäden minimieren. Diese Anschaffungen sind sicher günstiger als ein kostenpflichtiger Einsatz der Feuerwehr.
 
Sobald neue Erkenntnisse aus den Projekten gewonnen werden konnten, werden wir Sie erneut informieren!
 
Bauamt/Ordnungsamt/Freiwillige Feuerwehr Hambrücken