Hambrücken beschließt Klimaschutzstrategie

Am 30. Januar 2024 hat der Gemeinderat Hambrücken eine umfassende Klimaschutzstrategie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2035 beschlossen.
 
Die Gemeinde Hambrücken wird in 2024 ihre Klimaschutzaktivitäten forcieren, bereits angestoßene Maßnahmen werden sinnvoll ergänzt und konkrete Bausteine realisiert. Ziel ist eine ineinandergreifende Klimaschutzstrategie, angelehnt an die Klimaschutzziele des Landkreises aus dem Klimaschutzkonzept „zeozweifrei 2035“.
 
Ein Baustein der Klimaschutzstrategie ist die kommunale Wärmeplanung. Hier werden lokale Potentiale zur Nutzung von erneuerbaren Energien – sowohl für Strom als auch für Wärme – ermittelt. Anhand dessen kann definiert werden, mit welchem Ausbau lokaler Energieträger die Gemeinde bis 2035 klimaneutral werden kann. Die Einteilung in Schwerpunktgebiete für den Wärmenetzausbau und zur Einzelversorgung wird zudem auch eine erste Einschätzung für die Bewohnerinnen und Bewohner geben, was zukünftig in ihrem Heizungskeller passieren kann. Die Planung soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
 
Solarstrom ist emissionsfrei, geräuschlos, ressourcenschonend, erneuerbar und zu 100 % umweltverträglich. Eine Analyse aller geeigneten kommunalen Dächer ist die Grundlage für eine konkrete Umsetzungsstrategie. Basierend auf dem Ergebnis gilt es sich auf ein Umsetzungsmodell festzulegen und zeitlich getaktet die verfügbaren PV-Potenziale nutzen.
 
Auch die Sanierung der kommunalen Liegenschaften wird vorangetrieben. Gebäudesteckbriefe für alle relevanten Liegenschaften liefern Erkenntnisse über den energetischen Zustand der Gebäude, Sanierungsmaßnahmen werden ausgewiesen und als Planungsgrundlage priorisiert dargestellt. Hier wird die Frage beantwortet, wie die Liegenschaften der Gemeinde bis 2035 klimaneutral werden können.
 
Zudem wurde der Verbleib der Gemeinde in der Projektentwicklungsgesellschaft (PEG) Regionaler Wärmeverbund beschlossen. Die PEG wurde unter Beteiligung von 10 Städten und Gemeinden im nördlichen Karlsruhe, den Stadtwerken Bretten, Bruchsal und Ettlingen sowie der BBEK Energie am 23.06.2023 gegründet.
Ziele der PEG sind es, im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge den Aufbau eines regionalen Wärmeverbunds voranzutreiben, um die Bürger und die Wirtschaft insbesondere im nördlichen Landkreis Karlsruhe mit erneuerbarer Wärme insbesondere aus Tiefengeothermie zu versorgen. Dies soll im Interesse der Bürger und der Wirtschaft vor Ort zu einer Stärkung der regionalen Wertschöpfung und Versorgungssicherheit sowie der Reduzierung von energiepolitischen (internationalen) Abhängigkeiten und zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes beitragen. Nicht zuletzt soll durch den Aufbau der Wärmenetze die Wärmewende gesamtgesellschaftlich betrachtet zu deutlich vorteilhafteren Kosten realisiert werden als bei der Einzelversorgung.
 
Das Monitoring über die umgesetzten Maßnahmen wird zukünftig mithilfe des European Energy Awards (eea) erfolgen. Zudem kann mit diesem Instrument der kommunale Klimaschutzprozess strukturiert vorangetrieben werden. Der eea ist ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren für kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz, das lokale Potentiale erkennt, nutzt und die Akteure vor Ort einbindet. Sowohl die Anstrengungen als auch die Erfolge einer Kommune lassen sich damit neutral messen und vergleichen. Mittlerweile nehmen mehr als 1.500 Kommunen in 16 Ländern am eea-Verfahren teil, davon über 350 in Deutschland, über 100 in Baden-Württemberg und 15 im Landkreis Karlsruhe – Mit dem Beitritt der Gemeinde Hambrücken 16.