Unwetter und Starkregenereignis in Hambrücken
Ohne Vorwarnung durch die einschlägigen Warn-Apps und ohne dass die Wettervorhersagen dies prognostiziert hätten, brach am Sonntagnachmittag, den 07.05.2023 gegen 15.30 Uhr/16.00 Uhr plötzlich ein in dieser Form nicht bekanntes Starkregenereignis über Hambrücken herein. Dieses sorgte für Hagelschauer und sintflutartige Regenfälle von teilweise über 50 l/m² in einer Stunde, die die örtliche Kanalisation überlasteten. Obwohl die Hebewerke ordnungsgemäß funktionierten, standen zahlreiche Keller in Hambrücken unter Wasser, auch weil teilweise der Hagel und das Wasser aus den Toiletten und den Waschbecken ins Innere drangen. Dies war auch im Kindergarten St. Josef der Fall, bei dem glücklicherweise viele Besucher des Musicals „Tabaluga und das verschenkte Glück“, die im eine Etage darüber befindlichen Pfarrsaal weilten, mit anpackten und so größeren Schaden verhindern konnten. Ab Dienstag konnte wieder eine reguläre Kinderbetreuung stattfinden. Allerdings sind zu einem späteren Zeitpunkt weitere Tocknungsarbeiten notwendig. Teilweise waren ganze Straßenzüge überflutet und auch der sonst so beschauliche Wagbach trat im Bereich des Hebewerks III über die Ufer. Die Freiwillige Feuerwehr Hambrücken und die Wehren aus umliegenden Gemeinden waren am Sonntag insgesamt 22 Mal im Einsatz. Auch am Montagmorgen gingen noch weitere Meldungen ein.
Unser Dank gilt allen Kameradinnen und Kameraden sowie allen helfenden Händen, die solidarisch mit angepackt haben.
Starkregenrisikomanagement (SRRM) durch die Gemeinde Hambrücken
Ziel:
Bewertung der starkregenbedingten Überflutungsgefahren und Risiken gemeinsam mit den verschiedenen kommunalen Akteuren vor Ort Erstellung eines ganzheitlichen Handlungskonzepts zur Minderung von Überflutungsschäden infolge von Starkregen
Aktueller Stand:
Förderantrag zur Erstellung des SRRM: März 2022 Zusicherung vorzeitiger Beginn: Dezember 2022 Beauftragung eines Ingenieurbüros mit der Erstellung eines Starkregenrisikomanagementkonzepts: Februar 2023 Förderzusage durch das RP Karlsruhe: Anfang Mai 2023
Nächste Schritte:
Durchführung von Berechnungen zur Gefährdungsanalyse unter Berücksichtigung des aktuellen Geschehens Erstellung von Starkregengefahrenkarten Risikoanalyse und Handlungskonzept
Was kann ich als Bürger tun?
Rückstauventil und regelmäßige Wartung Schwellen an Eingängen vorsehen Schon kleine Bodenschwellen oder Mauern können Oberflächenwasser vom Gebäude fernhalten. Kellerlichtschächte ummauern Kellerfenster und -türen wasserdicht mit Druckverschluss ausbilden Überdachte Kellereingänge sorgen für einen verringerten Wassereinfall Druckdicht verschließbare Eingangstüren vorsehen Einfahrten in Tiefgaragen mit einer Schwelle sichern Dichte Bepflanzung sorgt dafür, dass der Boden locker bleibt, wodurch er Wasser besser aufnehmen kann. Dachbegrünung Sandsäcke
Mit dem Hochwasser-Pass ist ein innovatives und nützliches Dokument zur Standortanalyse, Bewertung und Maßnahmen-Empfehlung für die Immobilie gegenüber Starkregen und Hochwasser vorhanden.
Nähere Informationen zum Hochwasser-Pass finden Sie unter: https://www.hochwasser-pass.com/
Bei solchen Ereignissen handelt es sich um höhere Gewalt, sodass selbst das Ergreifen sämtlicher Vorsorgemaßnahmen nicht verhindern kann, dass es im Extremfall zu Schäden kommt.
Quellen:
https://www.bmuv.de/faq/welche-vorsorgemassnahmen-kann-ich-gegen-starkregen-und-hochwasser-treffen#:~:text=Oft%20ist%20es%20hilfreich%2C%20etwa,mit%20einer%20Schwelle%20zu%20sichern.
https://www.hkc-online.de/de/Themen/Gefahreneinschaetzung
Merkblatt "Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement Private Vorsorgemaßnahmen" (157 KiB)
Merkblatt "So bleibt das Wasser draußen" (920 KiB)